#1 DIE GESCHICHTE VON DETHLEFFS

Ein Freund der Familie

1931 – Das Wohnauto wird erfunden

Arist Dethleffs war damals gerade 22 Jahre alt und beruflich viel unterwegs. Er arbeitete für die erfolgreiche Peitschenfabrik seines Vaters als Vertreter. Die väterliche Firma, die es seit 1832 gab, hieß Dethleffs KG.

Als Arist einmal im Badischen unterwegs war, lernte er die Künstlerin Fridel Edelmann kennen und sie verliebten sich ineinander. Fridel war in den frühen 20er Jahren mit Landschaftsbildern, Aquarellen, Blumenstücken, Stillleben und Porträts im Stil der Neuen Sachlichkeit berühmt geworden. 1931, da waren Fridel und Arist schon verlobt, bekam Arist einen Brief von ihr und sie schrieb ihm, dass sie es nur ungern sah, dass er für seine Arbeit immer allein durch die Welt reiste und sie sich so selten sehen konnten. Viel lieber wäre sie an seiner Seite gewesen. Sie sagte sie wünschte sich „so etwas Ähnliches wie ein Zigeunerwagen, in dem wir gemeinsam fahren, das wäre wohl das Richtige für uns.“

Hier krabbelt schon die kleine Tochter Ursula vor dem Wohnauto herum.

So sah das Grundgerüst der ersten handgefertigten Wohnwagen aus.
Und ab in den Urlaub damit.

Eine großartige Idee

Diese Idee gefiel Arist und er antwortete seiner zukünftigen Frau begeistert. Er schickte ihr sogar Skizzen eines solchen Wagens mit, aus denen das bald erste Wohnauto entstehen sollte. Viel Licht solle das Anhängsel durchfluten, dann könne es zugleich als Unterkunft und rollendes Atelier für die Künstlerin dienen.

Quasi als Hochzeitsgeschenk plante Arist das Wohnauto, dessen Name ein wenig in die Irre leitete, handelte es sich dabei doch um einen reinen Anhänger. In der Garage in Isny wurden die Bauteile zusammengetragen und montiert. So entstand das erste Modell, ausgestattet mit Tisch und Stühlen. Die Jungfernfahrt war am Oster-Dienstag 1932. Im November 1933 wird Arist Vater. Und im Wohnauto wird für seine kleine Tochter Ursula eigens ein Bettchen eingebaut.

Damals schauten die Leute noch ganz schön, wenn sie das Gefährt herumfahren sahen, denn das kannte so noch niemand. Auch Arist Dethleffs konnte sicherlich nicht ahnen, dass aus seinem Wunsch, die Familie immer bei sich zu haben, eine Urlaubsform entstehen würde, die Millionen von Menschen begeistert. Auch nicht, dass aus seiner Betriebsabteilung „Wohnautobau“ der Peitschenfabrik Dethleffs der 30er Jahre, einmal einer der erfolgreichsten Reisemobilhersteller Europas entstehen könnte.

Die Idee von der mobilen Freizeit hat sich durchgesetzt und Dethleffs hat diese Idee geprägt.

Es gab schon Platz für die ganze Familie.